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Muschelstadt, Løgstørs Geschichte

Løgstør wird in erster Linie durch den Limfjord geprägt. Heute ist die Miesmuschel das Markenzeichen der Stadt, früher war es der gesalzene Hering, der 1516 der Beginn dessen war, was sich später zum Fischerdorf, zur Hafenstadt, zum Marktflecken und heute zum touristischen Ziel Løgstør entwickeln sollte.

Der Wind weht frisch über die Gewässer des Limfjords, und auch Løgstør ist im Laufe der Zeit von den Launen der Natur hart getroffen worden – Wind, Wasser, Feuer und Eis machten der Stadt schon zu schaffen. Schon mehrmals brannte die Stadt nieder und Sturmfluten suchten Løgstør in regelmäßigen Abständen heim. Hier stellen die Naturelemente eine große Herausforderung dar und es ist eigentlich gegen jede Vernunft, dass sich gerade an diesem Ort eine Stadt entwickelte.

Løgstør ist seit jeher ein zentraler Verbindungspunkt gewesen, zuerst mit Ruderfähren, dann mit Dampffähren und heute mit der Aggersundbrücke. Am Neujahrstag 1900 erhielt Løgstør die begehrten Stadtprivilegien.

Die Auswirkungen dieser Privilegien klangen in den 1950er Jahren ab, und in kurzer Zeit veränderte die Stadt ihr Gesicht. Zunächst wurde sie zu einer Industriestadt und später zu der Touristenstadt, die Løgstør heute ist - mit Fokus auf den Limfjord.

 

 

Frederik VII. Kanal

Eine Besonderheit der Stadt ist ihre Lage am berüchtigten Løgstør Grunde. Jahrhundertelang lag das Flachwassergebiet wie ein gigantischer Pfropfen im Limfjord, doch mit dem Bau des Kanals von Frederik VII. im Jahr 1861 wurde der westliche Teil des Fjords mit dem Kattegat und den dänischen Binnengewässern verbunden. Für Løgstør war das Flachwassergebiet jedoch ein gutes Geschäft geworden, denn mit dem Transport von Waren in kleinen Plattbodenschiffen über das flache Wasser wurden große Summen verdient.

Als eines der sieben Wunder Nordjütlands durchschneidet der Kanal von Frederik VII. die Landschaft bei Løgstør und ist wohl die spektakulärste Attraktion der Stadt. Der Kanal ist 4,4 km lang, 28 m breit und 3 m tief und wurde in den Jahren 1856-61 von 400 deutschen Arbeitern von Hand gegraben. Heute ist der geschützte Kanal ein mächtiges Kulturdenkmal, aber er hat auch einige Naturschätze zu bieten mit seinen Kalk- und Strandwiesen. 

 

 

Wiedereröffnung

Der Frederik VII. Kanal war bis 1913 in Betrieb. Nach seiner Schließung wurde der Kanal bei Lendrup eingedämmt, um eine Verschlammung zu verhindern. Er wurde 1958 zum geschützten Kulturdenkmal erklärt.

Heute ist der Kanal ein Denkmal für die Technik der Vergangenheit und den Kampf der Menschen hier mit den gewaltigen Kräften des Limfjords. Das Limfjord-Museum hat zusammen mit der Stadt dafür eingesetzt, den Kanal aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken. Das Ziel ist es, den Besuch des Museums um ein Highlight zu erweitern und somit erlebnisreicher zu machen. Die Authentizität des Ortes soll dabei genutzt und das große Potential voll ausgeschöpft werden. Das Limfjordmuseum arbeitet deshalb jetzt daran, den Kanal von Frederik VII. wieder für Mastschiffe zu öffnen, um den Limfjord wie im Jahre 1861 durchqueren zu können.

 

 

Gut erhaltene maritime Atmosphäre

Nur wenige dänische Häfen besitzen ein so gut erhaltenes maritimes Kulturmilieu wie der Hafen von Løgstør. Die Zeit der Seefahrer des 19. und 20. Jahrhunderts ist in Form einer Reihe von architektonischen Zeugnissen deutlich sichtbar.

Wenn man genau hinschaut, kann ein Spaziergang entlang des Hafens von Løgstør eine Reise in vergangene Zeiten sein – in eine Zeit, in der der Hafen vor allem ein Arbeitsplatz war.

Ob das alte Zollhaus, der doppelte Leuchtturm, die Kaufmannshöfe, das Lotsenhaus, die Helling, die Bootswerft oder der Kohlenschuppen, in dem Kohle für den Antrieb der damaligen Dampfschiffe gelagert wurde - sie sind noch da. Wie maritime Perlen auf einer Schnur.

Das schönste maritime Erbe der Stadt ist natürlich am Frederik VII. Kanal zu finden. Dänemarks älteste Drehbrücke, der Gebäudekomplex des Kanalvogts, die Häuser der Kanalinspektoren in Lendrup und die alten Treidelwege, auf denen Pferde im 19. Jahrhundert die Schiffe durch den Kanal zogen, um sicher an dem berüchtigten Løgstør Grunde vorbeizukommen, sind alle noch so erhalten, wie sie 1861-63 gebaut wurden.

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